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Zwei Denkmodi, ein Blick aufs Ganze: Warum implizite Diagnostik die Potenzialanalyse stärkt


Die Herausforderung: Beide Gehirnhälften zusammenbringen
Ein menschiches Gehirn, zwei Denkmodi


Die Qualität von Personalentscheidungen hängt wesentlich davon ab, wie präzise wir

menschliches Verhalten, Motivation und Denkprozesse erfassen können. Klassische

diagnostische Verfahren zielen häufig auf bewusste, kontrollierte Prozesse – etwa

durch Interviews, Fragebögen oder Leistungsaufgaben. Doch aktuelle psychologische

Forschung, insbesondere die Zwei-Systeme-Theorie des Nobelpreisträgers Daniel

Kahneman, zeigt: Ein Großteil unseres Verhaltens wird durch automatische, implizite

Mechanismen gesteuert, die sich der bewussten Kontrolle entziehen.

Für die Potenzialdiagnostik ergibt sich daraus eine klare Schlussfolgerung: Um ein

realistisches, valides Bild von Persönlichkeitsmerkmalen, Handlungstendenzen und

Entwicklungspotenzialen zu erhalten, müssen neben expliziten auch implizite

Prozesse diagnostisch zugänglich gemacht werden.

 

Ein menschiches Gehirn, zwei Denkmodi

Die von Kahneman beschriebene Systematik unterscheidet zwei grundlegend

unterschiedliche Denkmodi:

 

·       System 1 ist schnell, intuitiv, automatisch, emotional geprägt und stark durch Heuristiken beeinflusst. Es verarbeitet Reize unmittelbar und effizient, basiert auf implizitem Wissen und Erfahrungen – ist dabei aber auch anfällig für Verzerrungen.

·       System 2 ist langsam, reflektierend, logisch-analytisch und bewusst gesteuert. Es erfordert Aufmerksamkeit und kognitive Ressourcen, kommt aber erst dann zum Einsatz, wenn systematische Problemlösung gefragt ist.


Für die Diagnostik besonders relevant: Während klassische Methoden wie

Intelligenztests oder strukturierte Interviews primär System-2-Leistungen erfassen,

bleiben viele zentrale Einflussfaktoren aus System 1 – etwa implizite Motive,

emotionale Resonanzmuster oder automatisierte Handlungstendenzen – weitgehend

unberücksichtigt.

 

Implizite Diagnostik: Ergänzung, keine Alternative

Potenzialdiagnostik, die ausschließlich auf kognitiven Testverfahren oder

Selbstauskunft basiert, riskiert, zentrale Einflussgrößen zu übersehen – insbesondere

in sozialen oder dynamischen Arbeitskontexten. Implizite Verfahren setzen hier an,

indem sie indirekt messen, was sich nicht direkt erfragen lässt: automatische

Reaktionen, emotionale Präferenzen oder latente Handlungsmuster.

Beispielsweise können implizite Verfahren valide Hinweise auf:


·       Motivstrukturen

·       Team- und Führungskompatibilität

·       Lern- und Entwicklungsverhalten

·       Risiko- oder Entscheidungspräferenzen


liefern – jenseits des bewussten Selbstbilds inklusive der eigenen blinden Flecke oder sozial erwünschter Antworttendenzen.


 

Der WAfM-Ansatz: Kognitiv. Intuitiv. Kombiniert.

EPA PLUS integriert die System-1/System-2-Perspektive von Daniel Kahneman direkt in ihre

methodische Architektur. Mittels innovativer digitaler Messverfahren und KI-gestützter

Auswertungen wird nicht nur das explizite, sondern auch das implizite

Persönlichkeitsprofil erfasst. Die Kombination beider Ebenen schafft ein holistisches

Bild, das sowohl bewusste Kompetenzen als auch unbewusste Muster sichtbar macht.

Das diagnostische Vorgehen basiert dabei auf drei Prinzipien:


  1. Multidimensionale Erfassung – Kombination von kognitiven Aufgaben, Self-Assessments und impliziten Verfahren.

  2. Adaptive KI-Auswertung – Dynamische Algorithmen erkennen Muster und Querverbindungen in Echtzeit.

  3. Praxisorientierte Ergebnisaufbereitung – Die Ergebnisse sind anschlussfähig für konkrete Personalentscheidungen in Auswahl, Entwicklung und Teamzusammensetzung.


Fazit: Zukunftsfähige Diagnostik denkt implizit mit

Die Zwei-Systeme-Theorie bietet mehr als nur ein theoretisches Modell menschlichen

Denkens – sie ist ein Schlüssel zur Weiterentwicklung diagnostischer Verfahren.

Unternehmen, die auf implizite Messmethoden verzichten, verzichten damit auch auf

wertvolle Information über unbewusste Stärken, Risiken und Potenziale ihrer

Mitarbeitenden.

Die Integration impliziter Diagnostik stellt keinen Bruch mit klassischen Ansätzen dar

– im Gegenteil: Sie erweitert das Spektrum und ermöglicht differenziertere, valide

Entscheidungen.


Integration statt Ersatz: Ergänzen Sie Ihre bisherigen Diagnostikverfahren gezielt um

die Messung impliziter Prozesse – für präzisere Einsichten und bessere Entscheidungen.

Erfahren Sie mehr über die Methodik und Anwendungsfelder hier auf unserer Website.

 
 
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